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Erfahrungsgemäß ist es so, dass die meisten Wähler sich erst kurz vor Schluss mit der Wahl auseinandersetzen. Aus Gewohnheit werden bestimmte Parteien gewählt, ohne sich ernsthaft mit ihren Programmen beschäftigt zu haben. Bei den vielen Versprechungen im Wahlkampf gehen unbequeme Themen oft unter oder werden nur am Rande behandelt. Im Rahmen des Wahlkampfes können wir das immer gleiche Schauspiel bewundern. Es werden Versprechungen und Ankündigungen gemacht, von denen nicht wenige direkt nach der Wahl wieder einkassiert werden.

Unser Tipp und unsere Bitte daher: nutzen Sie die Möglichkeit, sich zu informieren. Wirken Sie auf Ihre Familienmitglieder und Freunde ein, dasselbe zu tun. Es ist wichtig, sich vor der Wahl damit auseinanderzusetzen, wem (und damit welchen Positionen) man seine Stimme gibt.

Denken Sie an die Politik der letzten Jahre zurück.

Stellen Sie sich die Frage, ob das Auftreten und Handeln, die Botschaften der Parteien beispielsweise in der Zeit von Corona zu dem passen, wie sie sich heute darstellen.

Stellen Sie sich die Frage, welche Themen beispielsweise für Sie als Christen von besonderer Wichtigkeit sind und wie die einzelnen Parteien sich diesbezüglich aufstellen.

Stellen Sie sich die Frage, welche Themen für ihre persönliche Situation wichtig sind. Beispielsweise im Themenbereich Wohnsituation und Eigenheim.

Hier gibt es durchaus Fragestellungen, die sehr relevant sind. Einen guten ersten Anhaltspunkt dazu liefert Ihnen der Wahl-O-Mat.

Unsere dringende Empfehlung: setzen Sie sich mit diesem auseinander. Sie können den Wahl-O-Mat ganz einfach über diesen Link aufrufen: https://www.wahl-o-mat.de/bayern2023/app/main_app.html

Es folgt eine kurze Beschreibung der Funktionen und des Ablaufs. Danach der wichtigste Hinweis, lesen Sie daher bitte bis zum Schluss.

Beschreibung der Funktionen und des Ablaufs

  1. Durch Drücken auf „Start“ beginnt ein Fragenkatalog von 38 Fragen, beziehungsweise Thesen. Diesen können Sie zustimmen, sie ablehnen oder auch eine neutrale Haltung einnehmen. Sie können auch einzelne Thesen überspringen, sie brauchen nicht zu allen eine Meinung zu haben. Notieren Sie sich aber hier bereits auf einem Zettel, welche Thesen Ihnen wichtig sind. Die Nummer der These genügt.
  2. Daraufhin erscheint die Möglichkeit, einzelne Thesen stärker zu gewichten. Dinge die Ihnen wichtig sind, können Sie so mehr Bedeutung in der Auswertung beimessen.
  3. Nun folgt eine große Übersicht. Unsere Empfehlung: gehen Sie bis ganz nach unten und setzen Sie den Haken beim Feld „Hier können Sie alle Parteien gleichzeitig auswählen“.
  4. Nun kommt die Übersicht „Ihr Ergebnis“. Je nachdem, wie Sie eine These beantwortet haben, wird mit den Parteien verglichen. Die meiste grundlegende Übereinstimmung wird bewertet.
  5. Den Punkt „Tuning“ können Sie überspringen, es sei denn, Sie wollen an der Gewichtung der Thesen nachträglich etwas ändern. Gehen Sie einfach direkt weiter zum „Parteienvergleich“.
  6. Setzen Sie oben den Haken bei „eigene Positionen anzeigen“. Die ersten beiden Parteien werden Ihnen entsprechend Ihrer Ergebnisliste gezeigt. Eine dritte Partei können Sie in den Vergleich einbeziehen.
  7. Nun kommt der absolut entscheidende Punkt: Schauen Sie sich die Begründungen der Parteien, die sogenannten Standpunkte im Detail an. Das können Sie, indem Sie beispielsweise auf die Symbole klicken. Oder Sie gehen im Wahl-O-Mat weiter bis zum eigenen Bereich „Standpunkte“. Warum dieser Punkt entscheidend ist, stellen wir Ihnen nun anhand zweier Beispiele dar.

Zwei Beispiele für Fragen, die verdeutlichen, warum nur die Betrachtung Zustimmung / Ablehnung / neutral nicht ausreichend ist, um sich eine Meinung zu bilden.

Beispiel 1 – These 6: Öl- und Gasheizungen

„Bayern soll sich dafür einsetzen, dass reine Öl- und Gasheizungen auch ab 2024 noch eingebaut werden dürfen.“

Nehmen wir nun an, Sie haben dieser These zugestimmt. Ihre Erwartungshaltung wäre dann, dass eine Partei, die ebenfalls „einen grünen Haken hat“, dieser These ebenso zustimmt. Sie werden aber feststellen, dass manche Parteien trotz des grünen Hakens nur für einen weniger schnellen Übergang sind, vom Resultat her aber eigentlich die These hätten ablehnen müssen. Daher lohnt sich der Vergleich im Detail.

Beispiel 2 – These 15: Entnahme von Tiefengrundwasser

„Es sollen weiterhin Genehmigungen zur Entnahme von Tiefengrundwasser zu gewerblichen Zwecken erteilt werden.“

Hier ist der Punkt: die These ist nicht gut formuliert, der Vergleich der Begründung tut geradezu Not!

Diese These kann unterschiedlich aufgefasst werden. Beispielsweise in Richtung „Nein, ich lehne kategorisch ab, dass Genehmigungen zur Entnahme für gewerbliche Zwecke ausgestellt werden sollen.“ Also im Sinne von: wir brauchen hierfür kein Genehmigungswesen, das kann „jeder so machen, wie er will.“ Bedeutet, die These wird abgelehnt!

Sie können die These aber auch lesen als „ich möchte erst gar nicht, dass das kostbare Tiefengrundwasser für gewerbliche Zwecke zur Verfügung gestellt wird, so etwas darf erst gar nicht mehr genehmigt werden!“ Auch mit dieser Lesart wird die These abgelehnt.

Wir hoffen, dieses Beispiel veranschaulicht Ihnen, wie wichtig es ist, sich mit den Positionen, die Ihnen wichtig sind, im Detail auseinander zu setzen.

Warum Bündnis C – Christen für Deutschland nicht zur Landtagswahl antreten wird: https://youtu.be/k2FNacBWK1Y

Forderung nach einer Wahlrechtsreform in Bayern:

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